Zurück im Job: Wie der Wiedereinstieg nach psychischer Erkrankung gelingen kann

Wenn Mitarbeitende nach einer psychischen Erkrankung zurück in den Job kehren, ist Fingerspitzengefühl gefragt.

Individuelle Wege, sensibles BEM und warum Kommunikation entscheidend ist

Psychische Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen oder Erschöpfungszustände gehören zu den häufigsten Ursachen für längere Fehlzeiten im Job. Der Wiedereinstieg stellt Betroffene oft vor große Herausforderungen – nicht nur körperlich oder organisatorisch, sondern vor allem emotional. Umso wichtiger ist ein sensibler, individueller Umgang mit der Rückkehr.

 

Die Realität: Psychische Erkrankungen sind keine Ausnahme

Laut dem DAK-Psychreport 2024 lag die Zahl der Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen bei durchschnittlich 323 Tagen pro 100 Versicherte – und das mit steigender Tendenz. Dabei betreffen psychische Belastungen Mitarbeitende aller Branchen und Hierarchieebenen.

Psychische Erkrankungen sind in der Regel nicht »plötzlich vorbei« – oft verläuft die Genesung in Phasen, mit Rückfällen oder sensiblen Momenten. Umso wichtiger ist es, dass die Rückkehr nicht als schneller „Wiedereinstieg unter Vollgas“ verstanden wird.

 

Was Betroffene brauchen – und Unternehmen ermöglichen sollten

Ein gut umgesetztes betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) kann maßgeblich zum Gelingen des Wiedereinstiegs beitragen. Laut BAuA (Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin) fördert ein individueller, schrittweiser Aufbau die Stabilität und senkt das Risiko für Rückfälle.

 

Wichtige Elemente eines erfolgreichen Wiedereinstiegs:

Stufenweise Rückkehr in den Arbeitsalltag
Das sogenannte »Hamburger Modell« ermöglicht eine stufenweise Belastungssteigerung. Dabei kann mit wenigen Stunden pro Woche gestartet werden, mit flexibler Anpassung.

 

Flexible Arbeitsmodelle
Temporäre Homeoffice-Regelungen, Gleitzeit oder das Anpassen von Aufgaben können helfen, Überforderung zu vermeiden und das Selbstvertrauen zu stärken.

 

Offene Kommunikation und Vertrauen
Ein wertschätzendes Gespräch mit Führungskraft oder Personalverantwortlichen auf Augenhöhe ist entscheidend. Ziel ist es, gemeinsam individuelle Lösungen zu entwickeln – ohne Druck, aber mit realistischer Planung.

 

Team-Sensibilisierung
Das direkte Umfeld sollte informiert und geschult werden – nicht im Detail, aber im Umgang mit Belastung, Rückzug oder Belastungsgrenzen. Fehlendes Wissen führt oft zu Unsicherheit oder Fehlinterpretationen.

 

Warum sich individuelle Rückkehrmodelle lohnen

Ein gut geplantes und empathisch umgesetztes BEM bedeutet nicht nur Unterstützung für die betroffene Person – es zahlt sich auch für das Unternehmen aus:

  • Geringeres Rückfallrisiko
  • Weniger Folgekosten durch erneute Fehlzeiten
  • Stärkung der Mitarbeiterbindung
  • Positiver Einfluss auf das Betriebsklima

 

Unser Beitrag: ETAIN unterstützt Unternehmen und Beschäftigte im BEM-Prozess

Als erfahrener Dienstleister im Bereich Betriebliches Eingliederungsmanagement und mentaler Gesundheit am Arbeitsplatz begleitet ETAIN Unternehmen dabei, passende Lösungen für den Wiedereinstieg zu entwickeln.

Ob Moderation von BEM-Gesprächen, Schulungen für Führungskräfte oder Unterstützung bei der internen Sensibilisierung: Wir schaffen individuelle, tragfähige Konzepte – fachlich fundiert, menschlich nah.

Mehr über unsere BEM-Angebote erfährst du hier auf unserer Website.
📞 Du willst wissen, wie eine gesunde Rückkehr für dein Team aussehen kann? Sprich uns an – wir sind gerne für dich da.